Gefahr der Atomkraft – eine unterschätzte Bedrohung

Obwohl die Atomkraft inzwischen kritischer betrachtet wird, gibt es immer noch zahlreiche Befürworter. Dabei ist ein Umdenken mehr als erforderlich, immerhin gehen mit dem Atomkraftwerken enorme Risiken einher.

Leider ist der Verlockung zu groß, viele Staaten setzen auf den Atomstrom. Insgesamt befinden sich rund 440 Atomkraftwerke im Einsatz und ca. 75 weitere befinden sich in der Planung. D.h. bereits in wenigen Jahren wird es weltweit mehr als 500 Atomkraftwerke geben und somit auch mehr als 500 Bedrohungen für Mensch und Umwelt.

Viele dieser Kraftwerke befinden sich übrigens in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Rund ein Drittel der Anlagen wird in der EU betrieben, davon viele in Frankreich. Wenn es um Elektrizität geht, scheinen die Franzosen sehr genau auf das Geld zu schauen. Immerhin wird dort rund 80 Prozent der gesamten elektrischen Energie in Atomkraftwerken erzeugt. Insgesamt befinden sich 58 Kraftwerke im Einsatz.

Zumal nicht vergessen werden darf, dass nicht nur mit dem Betrieb der Reaktoren enorme Risiken einhergehen. Ein mindestens genauso großes Problem sind die Abfälle. Alte Brennelemente können nicht einfach entsorgt werden, sie bedürfen einer speziellen Einlagerung. Hiermit sind die Franzosen sehr beschäftigt, ihre größte „Wiederaufbereitungsanlage“ befindet sich in La Hague. Doch eine echte Wiederaufbereitung findet dort nicht statt. Vielmehr werden die alten Elemente als radioaktiver Müll eingelagert. Aber selbst nicht einmal das gelingt, im Lauf der Jahre wurden unglaublich große Mengen an radioaktiven Flüssigkeiten in das Meer geleitet.

Dies ist wiederum kein ausschließliches Problem der Franzosen, wie Messungen belegen. Vor allem an den Küsten Grönlands konnte eine erhöhte Strahlung festgestellt werden, zumal sie zum Teil sogar bis in die deutsche Nordsee reicht.

Allerdings ist dies nur der Gipfel des Eisbergs, denn rund um den Globus verteilt fallen noch viel mehr radioaktive Abfälle an. Die Gesamtmenge solcher Abfälle beläuft sich auf ein Gesamtgewicht von ca. 300.000 Tonnen. Erschreckend ist, dass pro Jahr rund 12.000 Tonnen hinzu kommen. Nicht selten werden diese Abfälle unter schlimmsten Bedingungen gelagert, d.h. Umweltschäden sind nicht auszuschließen.

Auch Deutschland ist hierbei ein gutes Beispiel, immerhin wird dort bereits seit Jahrzehnten über ein Endlager gestritten. Zugleich wurde dort deutlich, dass die einst als sicher eingelagerten Abfälle ernsthafte Probleme machen. Viele der Schutzfässer, die tausende Jahre durchhalten sollten, sind bereits nach 30 Jahren undicht und erfordern deshalb neue Konzepte der Einlagerung.

Dann wäre da noch der Blick nach Fukushima. Die Welt blickte mit Erschrecken auf Japan, denn kaum jemand hatte damit gerechnet, dass sich in einem solch fortschrittlichen Land eine nukleare Katastrophe abspielen kann. Bislang lag der Fokus vor allem auf Ländern in Osteuropa, schließlich spielte sich dort auch die Tschernobyl Katastrophe ab.

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